Thema
Im schnelllebigen Alltag empfinden wir die herausragende Fähigkeit unseres Körpers die Welt über die fünf Sinne wahrnehmen zu können oftmals als selbstverständlich. Doch ohne die Fähigkeiten zu sehen, hören, fühlen, schmecken und riechen könnten wir uns nur schwer zurechtfinden. Fasziniert von den Phänomenen unserer Wahrnehmung, entstand nach zwei Jahren intensiver Auseinandersetzung mit den Themen Sinnesphysiologie, Multisensorikforschung und Wahrnehmungspsychologie sinn5 – eine Ausstellung über unsere Wahrnehmung.
Die Ausstellung nimmt die Besucher mit auf eine Reise zu den eigenen Sinnen. Das Unbewusste bewusst zu machen und auf interaktive und partizipative Weise für die Wahrnehmung zu sensibilisieren – Das bildet den Kern von sinn5.
Multisensual und Partizipativ
Die Vermittlung der Ausstellungsinhalte erfolgt über die Ansprache der fünf Sinne und nutzt somit die neuronale Verstärkung der Superadditivität. Die Inhalte sollen dadurch intensiver und wirkungsvoller in Erinnerung bleiben. Durch interaktive Stationen zum Mitmachen und Erleben, werden die Besucher außerdem aktiv mit eingebunden, die Aufmerksamkeitsspanne hochgehalten und die Kommunikation zwischen den Besuchern angeregt. So werden neue Denkanstöße gesetzt und das Gelernte im Dialog direkt reflektiert.
Gestaltungskonzept
Das komplexe Thema der Wahrnehmung authentisch darzustellen, allen fünf Sinnen visuell gerecht zu werden und dabei die Sinnlichkeit zu transportieren, stellte sich als besondere Herausforderung raus.
Die Lösung fand sich in der Arbeit mit gerasterten Texturen als visuelles Leitmotiv. Die Rasterung lässt darauf schließen, dass auch in Wahrnehmungsprozessen ein Ganzes erst durch seine vielen Einzelteile entsteht. Durch die fließenden Formen strahlt es Leichtigkeit und Sinnlichkeit aus, transportiert aber auch die Komplexität und das Facettenreichtum der Thematik.
Das Leitmotiv paart sich mit funktionaler Typografie und einem Klang von fünf Farben, die sich als verändernder Farbverlauf sowohl durch die Stationen der Ausstellung, als auch durch die begleitenden Printmedien ziehen.
Umfang
Entstanden ist ein ganzheitliches Ausstellungskonzept. Begonnen bei der inhaltlichen Recherche, über den exemplarischen Aufbau der Ausstellung, Planung einzelner Exponate, bis hin zur Signaletik und Ausstellungsgestaltung, sowie begleitender Printmaterialien und Werbemaßnahmen.
Diese Arbeit entstand 2019 im Rahmen meiner Master-Abschlussarbeit im Fach Typografie an der Hochschule Trier unter der Betreuung von Herrn Professor Andreas Hogan. Die vollständige Dokumentation zum Projekt gibt es hier.